Prof. Dr. Peter-Christian Müller-Graff erhält das Bundesverdienstkreuz erster Klasse
Prof. Dr. Peter-Christian Müller-Graff erhält das Bundesverdienstkreuz erster Klasse
Die Gemeindeverwaltung gratuliert Herrn Prof. Dr. Peter-Christian Müller-Graff zum Erhalt des Bundesverdienstkreuzes erster Klasse.
Bei einer Feierstunde im Großen Rathaussaal der Stadt Heidelberg überreichte Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder den hochrangigen Verdienstorden unter Beifall der rund 60 Gäste.
Jurist Peter-Christian Müller-Graff befasst sich seit Jahrzehnten insbesondere mit Fragen der europäischen Einigung und engagiert sich für die europäische Integration. Nach seinem Studium und Promotion wandte er sich dem zu, was zum Kerngebiet seiner wissenschaftlichen Tätigkeit werden sollte: dem europäischen Wettbewerbsrecht. Seit 1993 forschte und lehrte er an der Universität Heidelberg, bis 2016 als Direktor des Instituts für deutsches und europäisches Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht. Bis heute ist er als Seniorprofessor tätig. Zu Rechtsfragen der EU war er als juristischer Berater ein gefragter Mann in Ministerien, auch als Autor zahlreicher juristischer Werke trägt er einen prominenten Namen. Als Professor schlug er Brücken zu Hochschulen, etwa zu Universitäten in Budapest, Cambridge, Krakau und Kiew und übernahm Verantwortung in zahlreichen ehrenamtlichen Ämtern zur Pflege akademischer Beziehungen in Europa. Herr Müller-Graff häufte für sein Lebenswerk bereits viele Auszeichnungen an, im Jahr 2004 erhielt er die Universitätsmedaille der Ruperto Carola und das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Regierungspräsidentin Felder umriss in ihrer Laudatio seinen juristischen Lebensweg. Er sei eine Ausnahmeerscheinung unter Rechtsgelehrten und erfülle den europäischen Gedanken nicht nur mit Fachwissen, sondern auch mit Leben: als Spitzenjurist und vielfältiger politischer Berater, der für die europäische Einheit werbe und gerade deshalb auch ein kritischer Begleiter sei. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner fügte hinzu, dass in Zeiten, in denen antidemokratische Kräfte in Europa erstarkten und friedliches und vielfältiges Zusammenleben gefährdeten, „man sich immer vergegenwärtigen muss, welch großer Schatz die Europäische Union ist.“
Der Geehrte, der mit seiner Familie in Gaiberg lebt, zeigte sich bescheiden. Natürlich sei das Bundesverdienstkreuz als höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht, eine große Ehre für ihn, betonte der 78-Jährige „innerlich ein wenig errötend vor Freude und Verlegenheit“.