Rathaussanierung abgeschlossen
In Gaiberg hat sich in den letzten Monaten viel getan. Die Erschließung des Neubaugebietes, das Gewerbegebiet mit Nahversorger und die Sanierung der Hauptstraße sind dabei als größte Projekte zu nennen. Für viele Bürgerinnen und Bürger war die Eröffnung des neuen Ortsmittelpunktes im letzten Jahr ein besonderes Ereignis. Dieser bietet für die Menschen die Möglichkeit zum Austausch und zur Begegnung. Zum Ortsmittelpunkt gehört auch das Gaiberger Rathaus. Es war nicht nur stark sanierungsbedürftig, sondern passte auch nicht mehr so richtig zur modernen, neuen Ortsmitte.
Als die ersten Pläne zur Sanierung des Rathauses die Runde machten gab es auch Skeptiker. Lohnt sich die Investition? Wäre ein modernes Rathaus an einem anderen Platz nicht wesentlich eindrucksvoller und günstiger für Gaiberg? Heute kann man froh sein, dass sich der Gemeinderat für den Weg der Sanierung entschieden hat.
Am 18. Juli 2018 stand auf der Tagesordnung des Gemeinderates unter dem TOP 13:
„Vergabe Rathaussanierung an das Büro für Baukonstruktion in Karlsruhe gem. Vorschlag des Dorf-Entwicklungsausschusses“. Damals brauchte es eine Portion Mut für eine solche weitreichende Entscheidung.
Kennen Sie die Geschichte des Gebäudes?
1851 machte das Neckargemünder Bezirksamt angesichts der prekären Gaiberger Finanzlage und der Schulsituation den weisen Vorschlag eine Gemeinschaftsschule zu bauen. Damals waren Schulen in der Regel noch nach Konfession getrennt. 1852 wurde das gemeinsame Schulhaus fertiggestellt. Es war ein finanzieller Kraftakt, der aus Holzverkäufen gestemmt werden musste. Vielleicht fragen Sie sich, was das Schulhaus mit der Rathaussanierung zu tun hat? Rund 60 Jahre wurde in den zwei Klassensälen unterrichtet, bis das Schulhaus im Jahr 1911 „ausgedient“ hatte und das Gebäude zum Rathaus umfunktioniert wurde. Die Gemeindeverwaltung teilte sich übrigens schon seit 1905 das Gebäude mit der Schule. Damals hatte Gaiberg 742 Einwohner. Das 1911 neu erbaute Schulhaus dient heute als Bürgerforum für Gemeinderatssitzungen und öffentliche Veranstaltungen.
Mitten im Herzen von Gaiberg ist unser Rathaus ein Bekenntnis zur eigenen Vergangenheit - ein Bekenntnis, das in die Geschichte des Ortes einfließt.
Das Rathaus ist nun deutlich bürgerfreundlicher geworden. Es bietet besseren Service, unter anderem durch modernere, zeitgemäße Technik, mehr Platz für vertrauliche Bürgergespräche, eine moderne Raumgestaltung und Barrierefreiheit.
Gesunde und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wichtig! Deshalb wurden Arbeitsbedingungen geschaffen, in denen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohl fühlen und ihre Arbeit für zum Wohle der Gemeinschaft gerne machen.
Pünktlich zum Beginn des neuen Jahres 2023 ist das Rathaus nun denkmalgerecht saniert. Die offizielle Übergabe fand am 19. Januar statt. Den Gaibergerinnen und Gaibergern wurde das Rathaus dann am 28. Januar bei einem „Tag der offenen Tür“ vorgestellt.
An der Rathaussanierung haben zahlreiche Fachplaner, die Denkmalschutzbehörde, das Baurechtsamt, viele Fachfirmen und vor allem fleißige Handwerker mitgewirkt. Sie alle haben in den vergangenen Wochen und Monaten viel geschafft.
Auch die Verwaltung und der Gemeinderat haben den Bau und die einzelnen Stationen begleitet. Hier geht der Dank besonders an Alexander Wenning und Lena Grabenbauer. Herr Wenning hat in der Anfangsphase mit viel Herzblut die Themen vorangetrieben, bevor Frau Grabenbauer den Bau mit ebenso viel Herzblut zum Abschluss brachte. Unsere Kämmerin Tanja Edinger sorgte dafür, dass alle Fördergelder geflossen sind.
Bei allem Grund zum Jubeln sollten wir nicht vergessen, dass die Sanierung - trotz 51 % Förderung des Landes - ein finanzieller Kraftakt für unser Gemeinde ist. Erfreulicherweise wurde der Kostenrahmen eingehalten. Und das in einer Zeit von explodierenden Rohstoff- und Energiepreisen und großen Problemen in den Lieferketten. Dies ist bemerkenswert. Dennoch wird es für Gaiberg, wie übrigens für die viele andere Kommunen auch, in Zukunft schwieriger sein, einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen. Wichtig bleibt, dass Gaiberg auch zukünftig in seine Infrastruktur investiert. Dazu gehören in naher Zukunft der Kindergartenneubau und der Bau des Feuerwehrhauses.